Geschichte des Stadtarchivs

"Vor fewer vnd anderm schaden wolbewart" *

Das Stadtarchiv Zwickau zählt mit seinen umfangreichen Beständen zu den bedeutendsten Kommunalarchiven in Sachsen. Per Gesetz ist es für alle Fragen des kommunalen Archivwesens zuständig und verwahrt als zentrale Einrichtung das Archivgut des Stadtrates, der Stadtverwaltung, der zur Stadt gehörenden Betriebe und Einrichtungen sowie der nach Zwickau eingemeindeten Stadtteile mit ihren Vorgängern von Beginn ihrer Tätigkeit an. Mit gesonderter Vereinbarung werden Sammlungen und Nachlässe aus Privatbesitz Zwickauer Persönlichkeiten sowie Vereins-, Verbands- und vereinzelt Firmenunterlagen archiviert. Damit verwaltet es heute ca. 3.000 laufende Meter Archivgut und zahlreiche archivische Sammlungen. Wertvolle Quellen zur mittelalterlichen Stadtgeschichte, zur Reformationsgeschichte, zur Entwicklung von Handwerk und Gewerbe sowie zur Genealogie werden im Archiv gesichert. Zudem befinden sich hier Briefe von Martin Luther, Philipp Melanchthon und weiterer Reformatoren sowie der größte Teil des handschriftlichen künstlerischen Nachlasses des Nürnberger Schuhmachers und Meistersingers Hans Sachs. Das Stadtarchiv ist als „Gedächtnis der Stadt“ Informations- und Forschungsstelle zur städtischen Geschichte.

Erstmals erwähnt wurde ein „Archiv“ in einer Urkunde aus dem Jahr 1487. Darin forderten Kurfürst Friedrich der Weise und sein Bruder Herzog Johann den Zwickauer Rat auf, ein feuerfestes Gewölbe einzurichten. Ob es sich dabei um das Stadtarchiv oder doch eher um das erste „Staatsarchiv“ handelte, konnte bislang noch nicht abschließend geklärt werden. Glücklicherweise wurden schon vor dieser Zeit wichtige Urkunden und Privilegien sicher im Rathaus aufbewahrt. Bedeutende Dokumente wie das Stadtrechtsbuch von 1348 konnten so vor dem großen Stadtbrand von 1403 gerettet werden. Die älteste Urkunde datiert aus dem Jahr 1273.

* A*AII7, Nr. 5

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