Erst stockte der Bahnverkehr am 16. März 1920 wegen Generalstreiks, dann wurde der Bahnverkehr am 18.März1920 ganz eingestellt. Diese Eheschließung stand damit unter keinem guten Stern!
Wie der Bräutigam wohl davon erfahren hatte, dass seine Verlobte nicht nach Zwickau kam? Hat sie „kalte Füße“ bekommen? Wie lange hat er wohl bangend vor dem Standesamt gewartet? Man mag es heute kaum glauben: ein mobiles Telefon stand dem Paar zur damaligen Zeit nicht zur Verfügung. So stand immer die Frage: Kommt sie? Kommt sie nicht?
Aber auch der Braut wird es nicht anders ergangen sein an ihrem vermeintlich wichtigsten Tag in ihrem Leben: Wusste sie doch, dass ihr Liebster mit den Gästen vor dem Standesamt auf sie wartete.
Am 30. März1920 gab es dann – zumindest für die Eheschließung – ein „Happy End“. Da wird wohl mehr als nur ein Stein vom Herzen beider Brautleute gefallen sein.
Sylvia Reinhardt
